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seinen lyrischen Reflexionen anzubringen pflegt. Hviezdoslav
hat sich an den größten Schöpfungen der Weltlitteratur gebildet
und hat einige Meisterwerke derselben vortrefflich ins Slowakische
übersetzt, am schönsten wohl Shakespeares »Sommernachtstraum«
und »HamIet« und einige der formstrengen Gedichte Schillers.
Seine poetischen Erzählungen, von denen »Hajnikova zena«
(Waldhegers Frau«, 1886) und »Bo Vlkolinsky« (1892) am
höchsten stehen, werden in der slowakischen Poesie nicht so bald
übertroffen werden. Doch dieser vortreffliche Dichter schreibt für
einen so engen Leserkreis, wie vielleicht keiner der europäischen
Poeten, die katalanischen Schriftsteller nicht ausgenommen; auch
in Böhmen beachtet man heute die slowakische Dialektdichtung
wenig; seine Landsleute können ihn an keiner ähnlichen
Erscheinung in ihrem Schrifttum messen, die unseligsten
Konsequenzen eines litterarischen Separatismus kann man nirgends
so genau verfolgen wie an diesem prächtigen Poeten.